Ich konnte mit Karneval noch nie wirklich was anfangen. Die Leute und ihre Ausraster sowie den ganzen Trubel um den ElftenElften nicht nachvollziehen. Das blöde Verkleiden und das damit verbundene alljährliche Plündern von Omas und Opas Kleiderkiste. Das lustig sein auf Kommando und den vielen Schnaps. Karneval ist einfach immer so ne Nummer gewesen, die auf einmal da war und man wieder kein tolles Kostüm hatte, wo man wieder in kurzer Zeit viele Parties hatte und sich tierisch die Rüstung verbeult hat.

Das war bis auf dieses Jahr auch wirklich immer das gleiche, sodass ich auch bis zum letzten Freitag nur wenig Lust auf Karneval verspürte. Allerdings war ich dieses Mal ein wenig cleverer (jaha!) und hab mir bei eBay gleich ein Kostüm mitbestellen lassen. Einfach K wie Clever!

Nachdem dann alle irgendwie über Karneval wieder was „ganz tolles“ vorhatten und sich alle auch ein „ganz tolles“ Kostüm ausgedacht hatten, stand ich unter Zugzwang und war ein bisschen geteilter Meinung: „Fragste Finger mal, ob noch nen Platz frei ist“ oder „Leck Arsch, dieses Wochenende hab ich ganz viel Zeit für viele andere 1000 Sachen und keiner nervt, weil eh alle besoffen sind..!“ Letzteres klang in meinen Ohren vernünftiger als ersteres und so schrieb ich also Finger eine SMS: „Ich bin dabei!“.

Köln IIDabei hatte ich die Rechnung ohne Finger gemacht. Der wollte mich sowieso nie dabei haben und hat mich die letzten Jahre immernur aus einem Grund jedes Jahr so vollgebrabbelt: „Los! Karneval! Fahr mit! Lachen, Tanzen Fröhlichsein, Juchheissasa!“ – Alles nur um mich zu ärgern und jetzt wo ich mitwollte hieß es nur lapidar: „Die Fahrt ist voll!“ 😉

Leck Arsch dachte wohl auch Grand Monsieu Steinwachs sich und auch er stellte Samstag morgen fest, das alle unterwegs waren und nur der Watermeyer noch zuhause war. Es folgten mehrere kurz lange Telefonate und um 14 Uhr stand dann die Ballerbuchse vor der Tür. Ich wollte es Finger eh heimzahlen, dass er mich nicht mitnehmen wollte und so ging es letztendlich doch nach Köln, mit Tempo 200 dem Bus hinterher. Vorne rechts mit Bier saß ich, vorne links der sich danach sehnende 🙂 Schließlich musste wir den Vorsprung in Sachen Alkohol und Strecke erstmal aufholen!

Eigentlich war das schon der schönste Teil der Geschichte, vom Hotel aus ging es in die Stadt zum Essen und anschließend ins Gürzenich zu der ultimativen Karnevalsparty für die Puristen unter den Narren. Quasi genau das richtige für mich als Faschingsikone. Allerdings muss ich eingestehen, dass das eine so durch und durch richtig gelungene Veranstaltung war: Zum einen weil ich dieses Jahr endlich mal nen gescheites Kostüm hatte und zum anderen weil die Fingertruppe, einfach Partyspaß pur mit sich bringt. Das zeigte sich dann auch in den anschließenden Runden durch die Stadt und die ein oder andere schwulen Kneipe, was mit so einer Uniform schon seeehr gefährlich war.

Köln IDie Nacht war kurz, aber doch sehr unterhaltsam. Insider, sorry 😉 Der nächste Morgen war echt hart und ich wäre auch nach Hause gefahren, aber Kalle wollte unbedingt noch mit „aufn Zug“ (das sagt man da so…!) und da ich, wie bereits erwähnt, den Platz nur vorne rechts hatte, ging es also noch aufn Zug, inne City. Mit Pils. Dann Kölsch. Dann Jägermeister. Alaaf! Den Sonntag verbrachten die meisten von uns in der „Kulisse“, von wo man den Umzug wunderbar hätte sehen können. Hat auch fast geklappt, und ich hab die Kehrmaschinen hintendran noch erkennen können. Die alte Fingerweißheit von „Hin muss man euch alle prügeln und nachher wollt ihr gar nicht mehr weg“ hat sich wieder einmal Bewahrheitet und so saß die ganze Kompanie vereinigt betrunken um 18 Uhr wieder im Bus Richtung Heimat, außer mir, denn ich saß vorne rechts im Boliden 🙂

Wie anfangs schon erwähnt, konnte ich Karneval nie was abgewinnen, das ganze Tamtam tatüta. Doch in denke, dass ich dieses Jahr das letzte mal nicht mit gefahren 🙂 Das sind so Sachen, die ändern sich! Die elende Sauferei und das gute Laune auf Kommando, das ändert sich nicht. Daran muss man sich gewöhnen! Danke M&M!!!

Die Bilder gibt es wie gewohnt in der Galerie. Wer noch Bilder gemacht hat und diese veröffentliche möchte, kann mir die Bilder zukommen lassen. Wie das am Besten geht, sollte wir kurz absprechen: Per Mail an stephan@phreakadelle oder per Telefon unter 0162 1770699. Ich glaube, dass sich auch alle anderen über ein paar mehr Bilder sehr freuen würden, also scheut die Mühe nicht! Danke dafür! 🙂