Freitags ist ein schöner Tag. In normalen Wochen läutet er das Wochenende ein und wird mit einem oder in diesem Fall mehreren Bierchen begrüßt- so auch gestern in Paderborn. Los ging es auf der Mitarbeiterversammlung meines Arbeitsgebers nach dem Pflichtteil, mit den ersten frisch gezapften Veltins im Hotel Arosa. Bei lockeren Gesprächen mit den Kollegen floss bereits der ein oder andere Liter durch die den kühlen Hahn bis es Zeit wurde den Raum zu verlassen. Das ist immer dann, wenn man langsam ins stottern kommt und auch mal einen Satz nicht mehr geradeaus sprechen kann. Wenn das anfängt, sollte man gehen, bevor die Chefs das mitbekommen. Anschließend ging es dann mit noch ein paar Kollegen auf den 20. Geburtstag einer weiteren Kollegin. Locker!

Bei Julia angekommen ging es gleich (glücklicherweise) mit Veltins weiter. Schön- schön kalt und so nahm der Abend seinen lauf. Man quatschte, lästerte und verlor sich in Belanglosigkeiten bis es irgendwann „schon“ 1 Uhr war und leider schon viele Gäste die Party verlassen hatten. Also machten wir uns mit der verbliebenden Party auf, auf ins Resi. Wir hatten uns schon nach der letzten Betriebsfeier dort dann so richtig, aber mal so richtig, gut unterhalten 😉 Der Weg war schnell gefunden und der Abend verlief soweit ganz lustig, da ich noch weitere Leute da kannte – Madlaine feierte noch ein wenig Geburtstag – und so war es auf einmal spät und ich musste zum Zug.

Ich war schon recht besoffen, von dem vielen Bier und den Jägermeistern zwischendurch. Keine Frage. Aber dafür war ich doch relativ fit und Ausfall-Sympthome gab es bis hier hin auch keine. Doch dann steh ich um kurz nach fünf an der Kasse mit nur 10 Euro in der Tasche, da ich großzügigerweise nem Kollegen ein wenig ausgeholfen habe. Kein Problem bis hierhin, man kann ja mit Karte zahlen — vorausgesetzt man weiß seine PIN. Unter normalen Bedingungen habe ich keine Probleme mit meinem Gedächtniss und zur Not steht die PIN ja auch im Handy. Allerdings war wohl auch mein Handy besoffen und hatte sich schon aufgrund von AKKUter Schwäche schlafen gelegt. (Mein Akku war in den letzten vier Jahren nur zweimal unterwegs leer…!!!)

Also steh ich da, kurze Hose holzgewehr mit meinem 10er in der Hand und meiner EC Karte ohne PIN. Aushelfen konnte mir auch keiner mehr, es war ja keiner mehr da! Die flüchtige Idee schnell zur Bank zu rennen und dort Geld abzuholen scheiterte im selben Augenblick an dem PIN-Problem.
Die Kassierein und die herbeigeilten Eingangsförster lasen mir meine Optionen vor

a) Polizei, Anzeige wegen Zechprellerei – 400 Euro
b) Personalausweis & Handy als Pfand hinterlegen, Rechnung den nächsten Tag bezahlen

Die Entscheidung fiel mir zwar nicht leicht, aber lieber nen Tag ohne Handy als 400 Euro wegen Blödheit. Die letzten 10 Euro gingen dann so fürs Taxi drauf, da ich mittlerweile so spät dran war, dass ich den Zug sonst nicht mehr bekommen hätte. Okay, ich geb zu, sieht schon doof aus, wenn man im Resi die Rechnung nicht bezahlen kann und anschließend direkt vor der Tür ins Taxi steigt, aber nunja 😉

Den Zug hab ich noch bekommen und dazu sogar noch ne nette Schaffnerin erwischt, die mir versprochen hat mich in Godelheim aus dem Zug zu schmeißen. Sonst ist so ne Zugfahrt ohne Handy, also ohne Wecker, eine echte Herausforderung am frühen Samstagmorgen nach durchzechter Nacht, denn ganz von alleine wacht da niemand pünktlich in Godelheim auf. Aber da hatte ich echt Glück und Glück auch damit, dass ich meinem Vater schon vorher darauf vorbereitet habe mich um 6:45 Uhr vom Bahnhof abzuholen.

Das einzig gute war: Ein sehr ruhiger, handyloser Samstag! Und alles nur wegen einer verkettung unglücklicher Ereignisse: Geld verliehen, PIN vergessen, Akku leer… 🙁

Vielen Dank noch an Philipp & Jessica die meine Rechnung dann am Samstag bezahlt und mir das Handy abends wieder mitgebracht haben 🙂

Fotos gibts in der Galerie!