Die letzten Tage waren sehr anstrengend auf der Arbeit, es gab viel zu tun in meinem Projekt und die Auslieferung stand gestern an. Die letzten Abende und Nächste im Büro waren sehr lang, sodass ich immer mit dem Firmenwagen nach Hause zu fahren, was soweit erstmal sehr schön war 🙂

Heute morgen bin ich dann wieder mit dem Zug gefahren, ne Stunde später, klar, wer lange arbeitet muss auch mal ne Stunde später fahren dürfen. Doch kurz hinter Ottbergen ergab sich dann eine Situation aus der dann der folgende Brief entstanden ist und den ich, weil ich mich so darüber ärgere, auch hier veröffentliche:

Sehr geehrte Damen und Herren,
am heutigen Mittwoch, den 3. September 2008, konnte ich leider ihrer Zugbegleiterin Frau S. auf der Fahrt von Wehrden über Ottbergen nach Paderborn HBF keinen gültigen Fahrausweis vorzeigen.

Nun ist es so, dass ich seit 4 Jahren mit der NordWestBahn die Strecke Wehrden – Ottbergen – Paderborn fahre und somit seit 4 Jahren auch ein Jahresticket mit dem „Hochstift-Tarif“ besitze. (AboNr: ABCDEFG)

Frau S. konnte leider keine Ausnahme machen und ein Auge zudrücken, hatte aber auch keinerlei Verständnis dafür, dass ein Stammfahrer mal (wohlgemerkt das erste Mal!) sein Ticket nicht rechtzeitig gewechselt hat. Anschließend wurde ich behandelt wie der letzte Schwerverbrecher und sie hielt es nicht einmal für nötig meine noch offenen Fragen zu beantworten und ließ mich dumm sterben und ging.

Ich denke, dass mir nach 4 Jahren als Fahrgast der NWB etwas mehr Anstand und auch Respekt zusteht. Ich bezahle rund 1300 Euro jährlich für mein Jahresticket der höchsten Tarifklasse und hatte bisher nie Grund mich zu beschweren. Doch das heute war eine Frechheit, die bei mir einen faden Beigeschmack hinterlässt.

Es geht mir nicht um die 7 Euro „erhöhtes Beförderungsentgelt“ und den ganzen Bürokraten-Stress sondern einfach darum, dass ich auf der einen Seite wie ein Schwerverbrecher behandelt werde und die Jugendlichen im Nachbarsitz mit Schuhen auf den Sitzen und Musikhandy auf halber Lautstärke nicht einmal eine Ermahnung bekommen.

Das Verhalten von Frau S. war sehr unverschämt, denn die Tatsache mit den Jahrestickets war bekannt und es war aufgrund der mitgeführten alten Fahrausweise ersichtlich, dass es sich um ein Versehen und nicht um einen Vorsatz gehandelt hat.

freundliche Grüße
Stephan Watermeyer

Den netten Brief, de einem die Zugbegleitungskompetenz dann mitgibt ist auch sehr nett, ich hab den hier mal eingescannt. Schön ist auch der Hinweis mit „wird von einem Inkassounternehmen oder unserem Rechtsanwalt eingefordert“ und der Text mit „Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr“. Nett, wirklich nett…

Jetzt bin ich hier schonmal in Paderborn, habe meine Septemberticket zuhause in der Schublade und überlege wie ich nach Hause komme. Vielleicht ja mit dem Zug? Ob ich nochmal kontrolliert werde… naja und wenn schon, die 7 Euro „erhötes Beförderungsentgelt“ ist immernoch günstiger als die 8,40 Euro für ein Ticket. Aber nicht das ich dann die vollen 47 Euro zahlen muss.